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Schwimmender Stützpunkt - Projekt 62  (Wohnschiff)

In der Peenewerft Wolgast wurden für die Volksmarine 9 Schwimmende Stützpunkte gebaut.

Der Schwimmende Stützpunkt (auch Wohnschiff genannt) diente in der 6. Flottille als Unterkunft für die Besatzungen der RTS- und LTS/KTS-Brigaden, als Versorger mit Treib- und Schmierstoffen sowie als mobile Stabsführung. Der Schwimmende Stützpunkt hatte drei Decks.

Im unteren Deck befanden sich das Torpedolager, die Munitionslasten, der Maschinenraum mit drei Dieselgeneratoren, ein Separatorraum, der Kesselraum, die Kombüse und die Mannschaftsmesse. Zur Kombüse gehörten ein separater Kühlraum mit dem Kühlmaschinenraum sowie der Kartoffellagerraum. Weiterhin waren Wasch- und Duschräume für die Matrosen vorhanden.

Im mittleren Deck waren Sanitärräume, die Unterkunftsräume der Matrosen (Mannschaftsräume), eine E-Werkstatt und das Elektrolager, daran anschließend die Torpedowerkstatt/Torpedoregelstelle untergebracht. Zur Erzeugung von Druckluft für die Torpedos wurden zwei Verdichter vom Typ 4 FK 105 eingesetzt. Sie befanden sich im Verdichterraum vor der Motorenwerkstatt mit Schweißmöglichkeiten und einer Drehbank. Auf diesem Deck befand sich die Waffenkammer.

Im oberen Deck befanden sich die Unterkunftsräume der Maate mit der Unteroffiziersmesse, Sanitärräume. Auf dem Unteroffiziersdeck war noch die Waffenkammer und ein Hilfsakkuraum, damit im Notfall die Funkanlage in Betrieb bleiben konnte. Weiterhin befanden sich in diesem Deck die Unterkunfts- und Diensträume der Offiziere. Auf dieser Ebene war der Funkraum und die Rundfunkstation eingerichtet. Auf dem Offiziersdeck befand sich noch die BA-Kammer. Achtern auf dem Deck über der Torpedoregelstelle waren 2 Bordkrane mit je 2,4 t Tragfähigkeit, mit ihnen wurden die Torpedos auf die Boote gehievt. 

An Bord befanden sich zwei Beiboote und weitere Rettungsmittel.

Auf dem Oberdeck war die Brücke mit Ruderanlage zur Unterstützung der Schlepper beim Kurshalten, der Schornstein (Esse) und die Antennenanlage. Der Wachstand befand sich ebenfalls auf dem Oberdeck.

Mitte der 80-er Jahre wurde der Schwimmende Stützpunkt - Projekt 62 durch den Schwimmenden Stützpunkt – Projekt 162 abgelöst.

Die Aufnahme von Betriebsstoffen, Munition und Verpflegung war von Wohnschiff zu Wohnschiff unterschiedlich. Sie wurden den speziellen Aufgaben der Brigaden bzw. Abteilungen angepasst. Die Wohnschiffe der RS-Abteilung hatten im Heck, einen Bergeraum, in dem 2 Tischtennisplatten vorhanden waren. Dieser wurde auch als Zwischenablage oder zum Munitionssäubern genutzt. Darunter befand sich ein riesiger Lagerraum vom seemännischen Personal.

Das Bunkern von Betriebsstoffen auf den zwei Wohnschiffen der LTS/KTS-Brigaden kann von den mir hier genannten ebenfalls abweichen. Diese Aufnahmedaten beziehen sich auf das Wohnschiff H-94.